Der Kampf für die Galgos in Spanien
Schluss mit der Grausamkeit
Am 1. Februar 2025 endet in Spanien die Jagdsaison – ein Datum, das für Tausende von Galgos, den spanischen Windhunden, das Ende ihres ohnehin entbehrungsreichen Lebens bedeutet.
Diese Hunde, die für die Hetzjagd auf Hasen gezüchtet werden, dienen einer grausamen und veralteten „Tradition“, die in Wirklichkeit nichts anderes ist als ein blutiger Sport. Dabei geht es nicht um Jagd im eigentlichen Sinne, sondern um Wettkämpfe, Prestige und Geld, das von sogenannten Jägern – den Galgueros – durch die Geschwindigkeit ihrer Hunde verdient wird.
Da die Galgos nichts können müssen außer schnell zu sein, werden sie in Massen gezüchtet und unter grausamen Bedingungen gehalten. Sobald ein Hund aber nicht mehr schnell genug ist, sei es durch Alter, Krankheit, Verletzung oder mangelnde Leistung, wird er überflüssig – ein nutzloses Werkzeug, das entsorgt wird.
Die Konsequenz ist entsetzlich:
Nach Ende der Jagdsaison werden jährlich 50.000 bis 100.000 Galgos ausgesetzt, verletzt zurückgelassen oder sogar getötet.
Manche werden erschlagen, in Brunnen geworfen oder in Verschlägen ohne Wasser und Nahrung ihrem Schicksal überlassen. Besonders grausam ist eine alte Tradition: Das sogenannte „Klavierspielen“. Dabei werden Hunde an Bäumen erhängt, wobei sie sich in einem qualvollen Todeskampf langsam strangulieren.
Die spanische Regierung schützt diese Hunde nicht. Jagdhunde wie die Galgos sind von Tierschutzgesetzen ausdrücklich ausgenommen, da die Jagdlobby in Spanien großen Einfluss hat. Gebrauchshunde – darunter Jagd-, Wach- oder Hütehunde – gelten als „Arbeitswerkzeuge“ und fallen nicht unter den gesetzlichen Schutz, der für Haustiere gilt.
Dieses Schlupfloch im Gesetz wurde 2023 erneut bestätigt, als politische Kompromisse zwischen Parteien den Schutz der Tiere zugunsten wirtschaftlicher und traditioneller Interessen verhinderten.
Die spanischen Tierschützer:innen brauchen unsere Hilfe!
In den ländlichen Regionen Spaniens, wo die Jagd vor allem stattfindet, bleibt diese grausame Praxis oft unbemerkt oder wird von der Gesellschaft hingenommen. Die städtische Bevölkerung ist häufig ahnungslos, und der spanische Staat kümmert sich kaum um die Hunde, die jedes Jahr in staatlichen Tierheimen – sogenannten Perreras – landen.
Diese Einrichtungen, die auch als Tötungsstationen bekannt sind, dürfen Tiere euthanasieren, die nicht innerhalb von 21 Tagen adoptiert werden. Angesichts der schieren Menge ausgesetzter Hunde nach der Jagdsaison ist es unmöglich, allen zu helfen.
Nur durch den unermüdlichen Einsatz privater Tierschutzorganisationen, die auf internationale Spenden angewiesen sind, können überhaupt einige Hunde gerettet werden. Diese Helfer kämpfen jeden Tag gegen eine Tradition an, die auf Grausamkeit und Ignoranz basiert.
Gemeinsam ein Zeichen setzen – Dia del Galgo
Doch wir können etwas tun! Am 1. Februar, dem Dia del Galgo, gehen Tierschützer weltweit auf die Straße, um auf das Leid der Galgos aufmerksam zu machen. In Hamburg treffen wir uns um 12 Uhr auf der Resendammbrücke an der Alster, um für die Rechte dieser Hunde zu kämpfen und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren.
Jeder von uns kann Teil dieser Bewegung sein, indem wir Druck auf die spanische Regierung ausüben, die Missstände öffentlich machen und die Menschen über die Grausamkeit dieser Tradition aufklären. Spanien ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen – wir können unsere Stimme nutzen, um einen Wandel zu bewirken.
Die spanischen Tierschützer sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Sie kämpfen oft allein und unter schwierigen Bedingungen, doch sie sind unglaublich dankbar für jede internationale Hilfe.
Gemeinsam können wir etwas verändern und diesen Hunden eine Stimme geben!
WE ARE THEIR VOICE