
Rückblick: Mahnwache in Hamburg gegen das Massentöten von Straßenhunden in der Türkei
Am 23. Mai 2025 versammelten wir uns vor dem türkischen Konsulat in Hamburg
Um gemeinsam mit den Kolleg:innen vom Hamburger Internationalen Tierschutz e.V. ein klares Zeichen gegen das Massentöten von Straßenhunden in der Türkei zu setzen.
Von 13 bis 17 Uhr nahmen zahlreiche Unterstützer:innen an der Mahnwache teil, darunter auch bekannte Gesichter, die regelmäßig bei Tierschutzaktionen in Hamburg dabei sind. Besonders freuten wir uns über die Teilnahme von Madita von Veto, die sich seit Jahren mit großem Engagement für den Tierschutz einsetzt.
Trotz der großzügigen Absperrungen durch die Polizei, die uns daran hinderten, direkt vor dem Konsulat zu stehen, machten wir auf die dramatische Situation der Straßenhunde aufmerksam. Durch die Bauarbeiten in der Umgebung war es zwar laut, doch unser Anliegen fand Gehör.
Der ein oder andere Konsulatsmitarbeiter warf einen beschämten Blick aus dem Fenster, bevor er sich wieder zurückzog.


Hintergrund: Gesetz ermöglicht grausame Massentötungen
Im Jahr 2024 verabschiedete die türkische Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan ein Gesetz, das die Tötung von Straßenhunden unter bestimmten Bedingungen legalisiert. Hunde, die als krank oder aggressiv eingestuft werden, können getötet werden – eine Regelung, die aufgrund ihrer vagen Formulierung von Tierschutzorganisationen weltweit scharf kritisiert wird. Tatsächlich führt das Gesetz in vielen Regionen zu massenhaften und willkürlichen Tötungen von Tieren.
Die Regierung rechtfertigt die Maßnahmen mit der Sicherheit der Bevölkerung und einem angeblichen Wunsch der Menschen nach „sauberen Straßen“. Doch Tierschützer:innen und Oppositionsparteien warnen davor, dass dieses Gesetz die wahren Ursachen der Probleme nicht angeht: Überpopulation, fehlende Kastrationsprogramme und mangelnde Sensibilisierung für den Tierschutz.


Gesellschaftliche und religiöse Dimensionen
Die Haltung gegenüber Straßenhunden in der Türkei ist auch kulturell und religiös geprägt. Während Hunde in einigen Teilen der Gesellschaft als treue Begleiter geschätzt werden, sehen konservative Kreise sie oft als „unrein“ an. Diese Sichtweisen tragen dazu bei, dass Maßnahmen wie das neue Gesetz von Teilen der Bevölkerung unterstützt werden, obwohl es für die Tiere großes Leid bedeutet.
Unsere Mahnwache: Ein starkes Signal
Mit unserer Mahnwache haben wir ein deutliches Signal gesetzt: Die massenhaften Tötungen sind keine Lösung. Stattdessen braucht es umfassende und humane Ansätze, um die Situation nachhaltig zu verbessern. Dazu gehören flächendeckende Kastrations- und Impfprogramme, der Ausbau von Tierheimen und gezielte Aufklärungskampagnen.


Ein besonderer Dank
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer:innen, die sich an diesem Tag mit uns vor dem türkischen Konsulat versammelt haben. Euer Engagement und eure Unterstützung machen deutlich, dass wir gemeinsam stark sind. Ein Dankeschön geht auch an die Polizei, die trotz der Einschränkungen eine sichere Durchführung der Mahnwache gewährleistet hat.
Unser besonderer Dank gilt dem Hamburger Internationalen Tierschutz e.V. für die Organisation dieser Mahnwache.
Ihr Einsatz war entscheidend dafür, dass wir gemeinsam ein starkes Signal für die Rechte und den Schutz der Straßenhunde setzen konnten.