Das Schreckgespenst Leishmaniose
Wer einen Hund aus den Tierschutz (insbesondere aus Spanien oder anderen Ländern Südeuropas) adoptiert oder sich dafür interessiert, trifft früher oder später auf die durch Einzeller verursachte, nicht heilbare und wenn nicht behandelt tödliche Erkrankung Leishmaniose.
Leishmaniose hat viele Gesichter.
Es können die Haut, die Schleimhäute in Nase, Maul oder Rachen oder innere Organe wie Leber, Milz und Knochenmark betroffen sein.
Übertragen werden die Leishmanioseerreger durch den Biss von infizierten Sandmücken.
Zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit können vier Wochen bis mehrere Jahre liegen. D.h. auch Tiere, die bei ihrer Ankunft in Deutschland einen negativen Leishmaniosetest aufweisen, können die Erreger bereits in sich tragen.
Ein Grund, keinen (erkrankten) Hund aus dem Auslandstierschutz aufzunehmen!?
Nein.
Durch spezielle Bluttests kann eine Infektion frühzeitig erkannt werden, d.h. diese müssen regelmäßig gemacht werden, auch wenn das Tier (noch) keine Symptome zeigt. Leishmaniose frisst und da nehme ich kein Blatt vor den Mund wie jede chronische Erkrankung Geld, Zeit und Nerven.
Was nicht heißt, das ein erkrankter Hund kein erfülltes glückliches Leben führen kann!
Im Gegenteil!
Ist die Infektion des Hundes bereits bekannt oder die Erkrankung schon ausgebrochen, ist es ratsam sich VOR der Adoption des Hundes nach einer spezialisierten Tierarztpraxis und unabhängiger Ernährungsberatung umzuschauen.
Weiterhin von Vorteil sind ein eigener möglichst gesunder, reflektierter Lebensstil und Gesundheitsbewusstsein. Viele Faktoren wie u.a. Stress, Witterung und falsche bzw. einseitige Ernährung oder Medikation begünstigen einen Ausbruch bzw. Neuerkrankung. Genau wie jeder Hund ist auch jeder Krankheitsverlauf individuell und nicht vorhersehbar.
Generalisierungen sind fehl am Platz.
Christoph Richter hat dazu 2022 einige Betroffene interviewt und daraus sind 2 sehr informative und auch sehr emotionale Jaspers Podcast Folgen entstanden:
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Angst muss kein Hundehalter vor dieser Erkrankung haben, ich empfehle Respekt und professionelle Beratung.
Mit „Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Leishmaniose“ ist kürzlich ein gut verständlicher Leitfaden für Betroffene und Leishmaniose Neulinge ebenfalls mit Unterstützung von Christoph in Zusammenarbeit Tierschutz Spanien für die Langnasenhilfe Fundación Benjamín Mehnert entstanden.
Vielen Dank dafür!
Ich selbst habe mich 2022 bewusst dafür entschieden, einem bereits erkrankten Hund ein schönes Für-immer-Zuhause zu geben und bereue es keine Sekunde, auch wenn es nicht immer einfach ist mit unserem Sonnenschein 🧡